Was unterscheidet schwache KI & starke KI?
Künstliche Intelligenz (im engl. abgekürzt als AI) ist bereits heute nicht mehr aus unserem Alltag wegzudenken. Privatpersonen kommen bspw. über Sprachassistenten und Produktempfehlungen tagtäglich mit Künstlicher Intelligenz in Berührung. Unternehmen profitieren vor allem bei ihrer Datenanalyse von der Schnelligkeit und Zuverlässigkeit von KI. In beiden Fällen handelt es sich um Narrow AI / Artificial Narrow Intelligence; zu deutsch: schwache KI.
Diese Form Künstlicher Intelligenz ist erst der Anfang. Die nächste Stufe wird als General AI (bzw. Artificial General Intelligence) bezeichnet. Und sogar darauffolgend soll es mit Super AI (bzw. Artificial Super Intelligence) irgendwann eine weitere KI-Evolution geben. Aber beginnen wir in der Gegenwart.
Narrow AI
Wir befinden uns aktuell auf der ersten Entwicklungsstufe Künstlicher Intelligenz. Hierbei wird KI in der Regel nur für eine spezifische, vordefinierte Aufgabe genutzt. Das liegt unter anderem daran, dass schwache Künstliche Intelligenzen die benötigten Informationen lediglich aus bestimmten Datensätzen entnehmen und somit an diese gebunden sind. Im Alltag sind viele mit solchen KI-Systemen bereits, bewusst oder unbewusst, in Berührung gekommen. Man findet sie z.B in Sprachassistenz-Systemen oder bei der Online-Bildersuche. Auf ihrem entsprechenden Gebiet agieren die Systeme aber in Echtzeit und übertreffen in ihrer Arbeit bereits häufig menschliche Effizienz.
General AI
Im Gegensatz zu schwacher KI kennt General AI keine Beschränkungen. Die Systeme sind imstande, ihr Wissen und ihre Fähigkeiten in den verschiedensten Kontexten anzuwenden. Sie führen jede ihnen gestellte Aufgabe aus und agieren dabei auf demselben Niveau wie ein Mensch, vermutlich sogar weitaus schneller und effizienter. Von General AIs wird erwartet, dass sie argumentieren, unter Unsicherheit urteilen, planen und sogar einfallsreich und kreativ sein können.
Diese Form Künstlicher Intelligenz ist bisher nur Science-Fiction. Bis wir künstliche Assistenten wie „Jarvis“ aus Ironman haben werden oder uns sogar in solche Systeme verlieben, wie im Film Her, dauert es wohl noch. Experten sind sich uneinig, ob und wenn ja, wann General AI Wirklichkeit wird. Die Schätzungen reichen von 2030 bis 2060.
Super AI
Artificial Super Intelligence ist vorerst die letzte Entwicklungsstufe, die wir uns mit heutigem Wissen vorstellen können. Dank dystopischer Science-Fiction-Filme fürchtet sich vermutlich ein Großteil davor. Super AI übersteigt die menschliche Intelligenz um ein Vielfaches. Kein Wunder, dass es längst unzählige düstere Zukunftsvisionen gibt, in denen Maschinen die Weltherrschaft übernehmen. Wird es wirklich soweit kommen??
Ray Kurzweil, Director of Engineering bei Google, ist sich sicher: „KI wird uns nicht verdrängen, sie wird uns verbessern„. Statt eines erbitterten Machtkampfes, würden Menschen und Maschinen viel mehr co-existieren. Vor allem die Menschheit würde von dieser Symbiose profitieren. Laut Kurzweil soll es uns bis 2045 mit Hilfe einer hybriden KI möglich sein, eine Neocortex-Verbindung zu Cloudsystemen, sogar zu anderen Menschen, herzustellen. Die Daten, auf die wir damit über unser Gehirn zugreifen könnten, wären quasi unendlich. Das würde nicht nur die technische Evolution rasant voranbringen, sondern auch unsere eigene.
Bis jetzt liegen General und Super AI noch in unerreichbarer Ferne. Niemand kann mit Sicherheit sagen, wann wir die erste der beiden Stufen wirklich erreichen werden. Experten gehen jedoch davon aus, dass der nächste Schritt zwischen den beiden KI-Formen vergleichsweise klein ausfallen wird.
In bestimmten Feldern übertrifft KI heute schon die menschliche Leistungsfähigkeit. Insbesondere dann, wenn es um die schnelle Verarbeitung von vielen Informationen in kürzester Zeit und das Erkennen von datenseitigen Mustern geht. Durch unsere Fähigkeiten, wie abstraktes, kreatives Denken, der Entwicklung von Strategien oder der Entscheidungsfindung basierend auf Erfahrungen und Erinnerungen, sind wir KI-Systemen in komplexen Situationen noch weit überlegen. Vor allem dann, wenn es um die Kombination von mehreren Wahrnehmungsebenen und nicht rein logikbasierte Aufgaben geht. Diese komplexen Strukturen künstlich in eine Maschine zu replizieren, stellt aktuell eine unüberwindbare Hürde dar. Auch die Rechenleistung, mit der unser Gehirn Daten verarbeitet, kann zu diesem Zeitpunkt kein Computer der Welt aufbringen.
epicAi
Ein Beispiel für die Leistungsfähigkeit schwacher KI ist unser hauseigenes KI-Framework epicAi. Integriert in einen Onlineshop erfasst und analysiert die Künstliche Intelligenz Verhaltensdaten und segmentiert vollkommen unbekannte Nutzer binnen Millisekunden anhand ihrer Eigenschaften und Interessen. Mit Hilfe unserer sogenannten Fluiden Personas wird die Veränderlichkeit der unterschiedlichen Nutzersegmente nachvollziehbar. Dadurch werden neue, bisher ungeahnte, Handlungsoptionen sichtbar.